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Die Nummer mit dem Suppenhuhn war sein Watergate. Vielleicht aber auch sein bewußt inszenierter Nippelgate. Man weiß es nicht. Auf jeden Fall hagelte es nur so Empörung von allen Seiten. Ich glaube, dass er Spaß an der Provokation hatte. Etwas, das ihn wesentlich zu mir unterscheidet. Wie mein letzter *Zu-Tisch*-Gast Moritz, empfinde ich Provokation - auch oder sogar besonders in der Kunst - als gänzlich uninteressant. Das sein kann jeder.
Auf jeden Fall blieb mir dieser Skandal bis heute, da Siebeck nicht mehr lebt, in Erinnerung. Und wenn man denn mit gutem Willen einen anderen Inhalt in seine damaligen Aussagen reininterpretieren will, dann hat er insofern meine Unterstützung, als dass ich auch sicher bin, dass man das schlechte Leben eines Tieres erschmecken kann. Die Qualität des tierischen Lebens wirkt sich auf die Qualität des *tierischen Produktes* aus, wofür es gezüchtet wurde. Hier auf dem Land schießen die riesigen Hühner-Elévages wie Pilze aus dem Boden - und sie sind mir ein Dorn im Augen. So geht man nicht mit Federvieh um. Sonst enden sie als tiefgefrorene Basis für Hühnerbrühe - laut Siebeck.
Bei mir finden sich bereits eine handvoll sehr geschätzter Siebeck-Rezepte und dieses hier schreite förmlich nach Nachahmung. Siebeck hatte nämlich absolut ums Eck ein Haus in Südfrankreich. Tatsächlich habe ich dieses Haus sogar mal im TV in einer Doku gesehen, die ihn dort kochenderweise zusammen mit seiner Frau zeigte. Ich war damals überrascht, wie sehr mir seine Frau wie die typische *graue Eminenz* erschien. Bon, jedenfalls stammt der heutige Fenchelsalat unleugbar aus diesem Garten. Das merkt man den Zutaten an: getoppt wird mit dem Picodon-Käse, der so typisch ist für die Drôme. Bref: Ich fand den Salat so schlicht wie toll!
ausnahmsweise in sec und älter und nicht als *Ziegenfrischkäse* |
Zutaten:
3 Fenchelknollen
1/2 Tasse Olivenöl (fruchtig/ trés fruité)
1 1/2 Zitronen
je 10 grüne und schwarze Oliven
Salz, Pfeffer
Koriandergrün (alternativ Petersilie)
2 Picodon (gereifter Ziegenkäse)
Zubereitung:
Fenchelknollen putzen, halbieren, den Strunk herrausschneiden und in nicht zu feine Stücke raspeln (m: sehr fein gehobelt). In einer Schüssel das Olivenöl mit dem Zitronensaft vermengen, salzen und pfeffern.
Die Oliven entkernen und das Fleisch davon klein schneiden. Das Koriandergrün (m: halb Koriander/ halb Petersilie) fein hacken. Alles zusammen mit dem Fenchel gut vermischen. Vor dem Servieren den Picodon entrinden und hauchdünn über den Salat hobeln.
Siebeck singt wie immer sein Hohelied auf die gute Qualität der Zutaten, die eben erst den südfranzösischen Salat vermögen - ansonsten ergäbe sich lediglich eine Rohkostschüssel
*Anmerkung m: Ich habe die Zutaten nur als Richtwert genommen und ungefähr danach gehandhabt.
Quelle: Siebeck
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